Rund ums Thema Abnehmen kursieren viele Gerüchte. Fünf Abnehm-Irrtümer und was wirklich hilft, um dauerhaft Gewicht zu verlieren.
Durch die veränderten Lebensgewohnheiten in Zeiten von Corona bringen viele von uns ein paar Pfunde zusätzlich auf die Waage. Intervallfasten 16:8 rückt dem Speck zu Leibe.
Gesund abnehmen und das Gewicht dann auch halten – Arzt und Komiker Dr. Eckart von Hirschhausen hat das mit Intervallfasten 16:8 geschafft. Er hat die Methode zwar nicht erfunden, aber bekannt gemacht. Deshalb wird sie oft nach ihm benannt oder auch intermittierendes Fasten genannt. Intermittieren heißt so viel wie „unterbrechen“. Denn beim Intervallfasten werden die Phasen des Nicht-Essens durch Zeiten, in denen normal gegessen werden darf, unterbrochen.
Verschiedene Methoden
Je nach Länge der Phasen unterscheidet man verschiedene Formen des Intervallfastens. Die bekanntesten sind die 16:8-Methode und die 5:2-Methode.
Warum Intervallfasten funktioniert
Zum einen ist die Essenszeit begrenzt, sodass schon deshalb meist weniger gegessen wird als sonst. Zum anderen stellt der Körper in der Essenspause seinen Stoffwechsel auf Fettverbrennung um und es geht an die Reserven.
Auch gut für die Haut
Ein positiver Nebeneffekt: In der Fastenphase setzt ein Zellreinigungsprozess ein, die sogenannte Autophagie. Nicht benötigte oder beschädigte Zellbausteine werden abgebaut und anderweitig verwertet. Hat der Körper dafür durch die längere Fastenperiode mehr Zeit, soll sich das positiv auf Gesundheit und Lebensdauer auswirken. Das Hautbild wird verbessert, der Körper scheidet weniger Entzündungsbotenstoffe aus und es beugt langfristig Typ-2-Diabetes vor. Intervallfasten ist zeitlich nicht begrenzt und kann auch jahrelang als Lebensform funktionieren.
Intervallfasten ohne Jo-Jo-Effekt
Was inzwischen erwiesen ist, ist die Wirksamkeit im Hinblick aufs Abnehmen: Intervallfasten kann bei der Gewichtsreduktion helfen – nicht schlechter, aber auch nicht besser als eine herkömmliche Reduktionsdiät. Allerdings wird hierbei der gefürchtete Jo-Jo-Effekt vermieden, da der Stoffwechsel nicht gedrosselt wird. Die Effekte auf Körpergewicht, Bauchfett und Fettablagerungen in der Leber sind bei beiden Methoden gleich. Das haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg herausgefunden.
Die eigene Fastenphase finden
Wann die beste Zeit fürs Fasten ist, sollte jeder selbst herausfinden. Die Fastenphase sollte zum eigenen Rhythmus und dem täglichen Energiebedarf passen. Wer es liebt zu frühstücken, verzichtet also eher auf das Abendessen. Nachteulen macht es dagegen meist wenig aus, erst mittags die erste Mahlzeit zu sich zu nehmen. Allerdings weisen Studien darauf hin, dass der Verzicht aufs Frühstück das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann. Also besser spät frühstücken und früh zu Abend essen.
Erst mal ans Fasten gewöhnen
16 Stunden ohne etwas zu essen – das fällt manchen anfangs schwer. Dann kann es helfen, mit 12 oder 14 Stunden Fasten anzufangen und die Spanne langsam auszudehnen. Wichtig ist, während der Fastenphase wirklich auf jegliche Kalorien zu verzichten – auf Snacks, auch auf Säfte, andere zuckerhaltige Getränke und Alkohol. Wasser, ungesüßte Tees und schwarzer Kaffee sind dagegen erlaubt.
Bewusst genießen
In der Essensphase ist alles im gewohnten Rahmen erlaubt. Natürlich sollten die eingesparten Kalorien nicht durch Riesenportionen wieder reingeholt werden. Sinnvoll ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich frischem Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Gute Eiweißquellen sind Milchprodukte, Nüsse, Samen, Eier, Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchte.
Vorher zum Arzt?
Wer eine Therapie, zum Beispiel gegen beginnenden Diabetes oder hohen Blutdruck, mit Intervallfasten unterstützen möchten, sollte vorher mit dem Arzt sprechen. Nicht geeignet ist Intervallfasten für Menschen mit chronischen Krankheiten, hohem Lebensalter, für Schwangere, Stillende, Kinder, bei Untergewicht und für Menschen mit Essstörungen.
Abnehmen mit Formula
Auch Formula-Diäten helfen, überflüssige Pfunde abzubauen. Dabei werden einzelne oder alle Mahlzeiten durch Suppen, Shakes oder Cremes ersetzt, die mit einem Nährstoffpulver und Wasser oder fettarmer Milch angerührt werden. Alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe sind darin enthalten.
Volker Krüger,