Starker Harndrang, Probleme beim Wasserlassen – das sind die typischen Anzeichen für eine vergrößerte Prostata. Wir erklären, wann ein Arztbesuch nötig ist und wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind.
Der 15. September war europaweit der „Tag der Prostata“. Wenn sich die kleine Drüse im Laufe der Jahre vergrößert, ist häufiger Harndrang ein typisches Symptom. Wissenswerte Fakten über die Prostata und welche Heilpflanzen ihr helfen können.
Normalerweise ist die Prostata gerade so groß wie eine Kastanie und arbeitet ganz unbemerkt. Die kleine Drüse stellt eine Flüssigkeit her, mit der Spermien zum Ei gelangen und sie beweglich machen. Etwa ab dem 30. Lebensjahr vergrößert sich die Prostata durch hormonelle Veränderungen. Später kann sie dann auf Blase und Harnröhre drücken. Das macht sich bei vielen Männern ab etwa 50 Jahren bemerkbar.
Drei Symptome einer kranken Prostata
Wenn sich die Prostata vergrößert, spricht man von gutartiger Prostatavergrößerung (Benigner Prostatahyperplasie – BPH). Treten dadurch Beschwerden auf, ist vom gutartigen Prostatasyndrom (BPS) die Rede. Dann wird der Harndrang stärker und häufiger, vor allem in der Nacht, das Wasserlassen dauert länger, manchmal tropft Urin nach und es besteht das Gefühl, die Blase ist nicht richtig entleert. Die Beschwerden können mit Medikamenten oder operativ behandelt werden. Ob eine Vergrößerung der Prostata gut- oder bösartig ist, lässt sich nur mit einer Untersuchung beim Arzt feststellen. Prostatakrebs ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Das sind drei typische Warnzeichen:
- Beschwerden beim Wasserlassen
- Blut oder Verfärbungen in Urin
- Probleme beim Geschlechtsverkehr
Mit dem Arzt sprechen
Auch wenn viele Männer den Gang zum Arzt scheuen, sollten Probleme beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr mit ihm besprochen werden. In der Regel ist eine vergrößerte Prostata ungefährlich. Doch bösartige Veränderungen sollten frühzeitig ausgeschlossen werden. In manchen Fällen kommt es zu Entzündungen und es kann sich Urin stauen, der für die Nieren zur Gefahr wird.
Bei Beschwerden handeln
Die Behandlung der gutartig vergrößerten Prostata hängt vor allem davon ab, wie belastend die Beschwerden sind und ob bereits Komplikationen wie Harnwegsentzündungen aufgetreten sind. In jedem Fall wird einmal jährlich eine Kontrolluntersuchung beim Arzt empfohlen.
Besser im Sitzen
Eine Studie zeigt, dass sich die Blase bei vergrößerter Prostata im Sitzen besser und schneller entleert. Offenbar entspannt sich die Muskulatur im Becken im Sitzen besser als im Stehen.
Volker Krüger,